Leute, tut mir leid, hard facts:

Vieles, wirklich sehr Vieles ist für deinen Hund interessanter als Du!
Damit dein Hund verlässlich IMMER kommt wie gerufen:

Training, Training, Training!

Ja, es ist ein heikles Thema!

Wer möchte nicht seinen Hund einfach überall von der Leine lassen und dabei sicher sein können, dass er auf einen kurzen Pfiff oder Ruf wieder angelaufen kommt?

Dem Welpen oder Junghund verzeiht man noch Ausrutscher, aber der erwachsene Hund hat doch einfach zu folgen, oder?

Damit dein Hund kommt wie gerufen, braucht es wirklich viel Übung!

Folgendes Zitat stammt von Lee Strasberg, einem sehr berühmten New Yorker Schauspiellehrer:

„Wer über Nacht berühmt werden will, muss untertags hart arbeiten!“

Für das Training mit deinem Hund gilt genau dasselbe!

Aber wie fängst du es an? Wenn du das Glück hast, deinen Hund als Welpen zu bekommen, dann sind das ideale Bedingungen, denn man kann gar nicht früh genug anfangen! Aber auch wenn er im Teenie – Alter oder als erwachsener Hund zu dir kommt kann er noch alles erlernen!

Und zwar wirklich alles!

Je schneller dein Hund auf seinen Namen hört, ein „Zu mir!“ (oder wie auch immer dein Kommando für das „zu dir“ kommen lautet) erkennt, und auch weiß, was er dann zu tun hat, umso besser!

Wichtig ist, dass du immer dasselbe Kommando verwendest. „Zu mir“ bedeutet zwar dasselbe wie „Komm her“ – aber das weiß dein Hund nicht! Er kennt ja nicht den Sinn der Worte, sondern verknüpft das – für ihn bedeutungslose – Kommando mit einer Handlung, für deren Ausführung er belohnt wird – mit Leckerli und Begeisterung!

Ebenso verhält es sich mit Hundepfeifen, die von vielen Hundebesitzern verwendet werden, ohne dass sie das Pfeifsignal jemals verknüpft hätten! Der Hund weiß nicht von Natur aus, was das Pfeifen bedeutet! Wenn du möchtest, dass dein Hund auf Pfiff kommt, übst du also folgender Maßen mit ihm: Du pfeifst, während er schon auf dem Weg zu dir ist. Das wiederholst du so oft, bis dein Hund den Pfiff als Rückrufsignal erkennt. Ich verwende den Doppelpfiff als „zu mir“ und einen einfachen Pfiff als „Stop“.

Tja Leute, ich bin der Meinung, ihr solltet solange üben, bis euer Hund 100% abrufbar ist!

Du beginnst mit der „Basisversion“ in vertrauter Umgebung:

  1. Gib deinem Hund ein „Zu mir!“ vom Wohnzimmer aus, wenn er in der Küche ist! Wenn er auf das Kommando richtig reagiert, lass ihn an der Freude in deiner Stimme erkennen, wie toll das ist (Ein Leckerli gibt es natürlich auch!) Ruf ihn zu dir ins Badezimmer oder ins Schlafzimmer, und belohn in jedes mal, wenn er auf „Zu mir!“ richtig reagiert!
    Dann erhöhst du den Schwierigkeitsgrad von Mal zu Mal:
  2. Übe in der Hundezone mit ihm, wenn du sie mit deinem Hund für dich hast! So musst du dich nur gegen Gerüche und nicht gegen andere Hunde behaupten!
  3. Ein anderer Hund ist anwesend! Lass deinem Hund ein bisschen Zeit, den Kollegen zu beschnüffeln und dann ruf ihn ab! Selbst wenn es ein bisschen dauert, bis er zu dir zurückkehrt – loben, loben, und: Leckerli!
  4. Nun versuchst du, ihn aus dem aktiven Spiel mit einem anderen Hund abzurufen. Hier wird jede kleine Reaktion sofort belohnt. Und wenn er tatsächlich kommt: PARTY (Loben, Jubeln, Belohnen)!!! Und gleich danach sofort wieder ins Spiel entlassen! So lernt dein Hund, dass er für das „Zu dir kommen“ etwas Gutes bekommt und dann mit etwas noch Besserem belohnt wird!

Das Wichtigste bei dieser wie bei allen anderen Übungen: Immer weiter üben! Jede Wiederholung festigt das Gelernte ein bisschen mehr!

Jeder Hund kann meiner Meinung nach so trainiert werden, dass er zu 100% abrufbar ist!

Viele Hundebesitzer klagen, dass sie nicht genug Zeit für „so viel“ Training aufbringen können. Aber es muss sich nicht um einen Mehraufwand handeln! Das Training kann in die täglichen Spaziergänge eingebunden werden, die ja sowieso stattfinden! Dafür gibt es lange Leinen, so genannte „Schleppleinen“ oder „Trail-Leinen“, die dem Hund Spielraum geben, ohne dass er für sich oder andere eine Gefahr darstellt. Der Hund entscheidet also selbst, ob er deinem Kommando folgt oder nicht – tut er es nicht, hast du am anderen Ende der Leine immer noch die Kontrolle! Und das Üben ist einmal mehr eine Spieleinheit, wo ihr mit Leckerli belohnt und durch die bewusste Interaktion eure Bindung stärkt. Bitte verwende die Schleppleine immer in Kombination mit einem Brustgeschirr und nicht mit Halsung! Das Verletzungsrisiko ist sonst sehr hoch!

Ich weiß aus Erfahrung: steter Tropfen höhlt den Hund! Und bis es wirklich gut klappt, bleibt er an der langen Leine! Davon profitieren alle, nicht zuletzt die Wildtiere!

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