Ziel: Dein Hund lernt, sich auf Kommando zu setzen und in weiterer Folge auch sitzen zu bleiben bis er ein AuflösungsSignal bekommt.
Warnung: Wenn sich dein Hund trotz Training mit positiver Verstärkung nicht, oder nicht gerne hinsetzt, solltest du abklären ob vielleicht Hüftprobleme oder andere Schmerzen die Ursache sein könnten. Drück bitte auf keinen Fall mit Gewalt deinen Hund in die gewünschte Position. Achte auch bei der Arbeit mit deinem Hund darauf, dich nicht zu sehr über ihn zu beugen, das kann für ihn bedrohlich wirken. Probier es aus, viele Hunde weichen ein paar Schritte zurück wenn du dich über sie beugst.
AusgangsPosition: Du stehst oder sitzt vor deinem Hund.
Technik: mit Locken gelangst du schnell ans Ziel.
Mein WortKommando: „Sitz“
Mein Hand- oder KörperSignal: Das internationale Zeichen für Sitz ist der erhobene ZeigeFinger der rechten Hand. Ich verwende stattdessen Daumen und vier Finger der rechten Hand die wie ein Schnabel zusammenklappen. Bei der Distanzarbeit ist es wichtig das HandZeichen so weit seitlich vom Körper zu machen, dass dein Hund es auch erkennen kann, also nicht direkt vor deinem Körper!
TrainingsAblauf: Halte deinem Hund ein Leckerli vor die Nase und bewege dann das Leckerli ein wenig nach oben. Dein Hund wird, um an das Leckerli zu kommen den Kopf nach oben und das Hinterteil nach unten bewegen. Sobald das Hinterteil sich in Richtung Boden bewegt oder – auch nur kurz – berührt, Lob und Leckerli! Mehrere Wiederholungen und schon kannst du dein Kommando dazu sagen sobald dein Hund sich setzt. Ein Handzeichen dazu, ein erhobener Zeigefinger zum Beispiel, wird dir helfen, das gesprochene Kommando auch auf Distanz zu übermitteln.
Wenn du mit Klicker arbeitest kommt der Klick für das Hinsetzen, beziehungsweise sitzen bleiben, mit Leckerli oder Lob noch in der Position bestätigen!
Zu Beginn übst du am Besten unter sehr ruhigen Bedingungen. Und wenn es zu Hause gut klappt dann spricht nichts dagegen ein „Sitz“ auch mal draußen von deinem Hund zu verlangen. Achte darauf, deinen Hund nicht zu überfordern indem du ein „Sitz“ verlangst während 4 andere Hunde in der Hundezone um ihn herumtoben!
Steigere den Schwierigkeitsgrad langsam und wenn dein Hund überfordert ist, lieber wieder ein, zwei TrainingsSchritte zurück! Je kleiner die Übungseinheiten, umso größer der Erfolg.
Führe auch von Anfang an ein AuflösungsKommando ein.
Ich löse jedes „Sitz“ mit einem „Frei“ auf.
KommandoAuflösung: Jedes Kommando bei dem du ein „Bleib“ verwendest, solltest du mit einem entsprechenden Signal auch wieder auflösen! Dein Hund bekommt ein Kommando und dazu ein „Bleib“ Damit er nicht jederzeit die Position von sich aus auflöst, ist es wichtig ein AuflösungsSignal zu etablieren. Viele HundeMenschen sind in diesem Punkt nicht konsequent genug. Einmal wird der Hund geschimpft wenn er die Position selbstständig auflöst, beim nächsten Mal wird es ignoriert. So kann ein Hund nicht lernen, was von ihm verlangt wird. Je konsequenter du bist umso besser sind die TraingsErgebnisse. Auch beim Kommando „Bleib Sitz“ ist das AuflösungsKommando wichtig. Dein Hund bekommt ein „Sitz“ dazu ein „Bleib“, die HandSignale dazu und dann nach ein paar Sekunden das „Frei“ mit einer Geste, die deinem Hund sagt, dass er seine Position nicht mehr halten muss. Wichtig dabei ist, dass du zeitnah dafür lobst, dass das „Sitz“ gehalten wird und nicht, wenn du das „Sitz“ schon aufgelöst hast! Wenn es für ein paar Sekunden gut klappt, dann steigere langsam die Zeit die dein Hund im „Bleib Sitz“ verbringt. Wenn dein Hund die Position selbstständig auflöst, geh wieder ein paar TrainingsSchritte zurück. Je langsamer du steigerst, umso größer ist der EndErfolg.
Irgendwann gibst du ein „Bleib Sitz“, verlässt den Raum, zählst bis 10 und wenn du zurückkommst wird dein Hund immer noch sitzen! Dann gib ihm das AuflösungsSignal „Frei“ und: Lob, Leckerli, Party!!!!
Alternative Technik: Capturing Dabei „fängst“ du das gewünschte Verhalten deines Hundes ein. Das bedeutet, wenn dein Hund das gewünschte Verhalten, in diesem Fall ein „Sitz“ von sich aus spontan zeigt, wird das umgehend bestätigt und gelobt. Diese Methode verlangt mehr Geduld, dein Hund darf aber aktiv mitdenken warum er bestätigt wird und er wird versuchen zu wiederholen, wofür er so gelobt wurde.
Eine gute Übung ist das Absitzen vor dem Futternapf.
Dein Hund bekommt an seinem Futterplatz ein „Bleib“ „Sitz“, du stellst den gefüllten Napf ab und gibst deinem Hund mit einem Signal „Frei“ die Erlaubnis zu fressen. Auch im Rudel gibt es eine Reihenfolge wer wann fressen darf. Es ist also nicht gemein oder quälend seinen Hund an so ein Ritual zu gewöhnen, sondern sehr „hündisch“.
Generalisierung: Wundere dich nicht wenn dein Hund zu Hause bereits perfekt „Sitz“ macht und an einem anderen Ort mit größerer Ablenkung nicht zu wissen scheint, was du von ihm willst. Jeder Trick, jede Übung, jedes Kommando muss generalisiert werden. Das bedeutet, dass für deinen Hund erst klar werden muss, dass das Kommando an unterschiedlichen Orten zu unterschiedlichen Tageszeiten unter unterschiedlichen Bedingungen immer das gleiche bedeutet.
Arbeite auch bei Obedience- also GehorsamkeitsÜbungen genau so wie bei Spiel oder TrickTraining, mit viel Spaß, Leckerli und gänzlich ohne Druck!
Viel Spaß!